Neuer Wirkstoff gegen Alzheimer


Nur für frühe Demenz

Wissenschaftler zeigt zur Beurteilung einer Demenz mit einem Stift auf eine MRT-Aufnahme des Gehirns.
mauritius images / Westend61 / Andrew Brookes

Gegen die Alzheimer-Demenz ist bisher kein Kraut gewachsen. Jetzt steht das erste Medikament, das in den Krankheitsmechanismus eingreift, kurz vor der Zulassung. Doch auch wenn die Hoffnung groß ist – Wunder darf man von dem neuen Antikörper nicht erwarten.

Angriff auf die Amyloidplaques

Die Möglichkeiten zur Behandlung der Alzheimer-Demenz sind spärlich. Acetylcholinesterase-Hemmer und NMDA-Antagonisten können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Dies klappt jedoch nur begrenzt, von einer Heilung ganz zu schweigen.

Doch seit einiger Zeit gibt es einen neuen Hoffnungsträger gegen Alzheimer – den Antikörper Lecanemab. Er zielt auf die für Alzheimer typischen Eiweißablagerungen im Gehirn, die Amyloidplaques. Sie werden durch Lecanemab verringert, was offenbar den weiteren geistigen Abbau verlangsamt. Damit ist der Antikörper der erste Wirkstoff, der in den Mechanismus der Alzheimer-Demenz eingreift. Verabreicht wird er alle zwei Wochen als Infusion.

Ein halbes Jahr geschenkt

Expert*innen begrüßen die Entwicklung, warnen jedoch vor einer allzu großen Euphorie. Denn der Antikörper ist kein Wundermittel. Betroffene bekommen etwa ein halbes Jahr im Frühstadium geschenkt, sagt der Neurologe Prof. Peter Berlit. Was danach passiert, ist noch ungeklärt. Zudem gibt es Hinweise, dass Frauen von dem Antikörper weniger profitieren könnten. Geeignet ist die Substanz nur zur Behandlung von leichten geistigen Beeinträchtigungen oder leichter Demenz im Frühstadium der Krankheit. Gegen eine bereits ausgebildete Alzheimer-Demenz hilft der neue Wirkstoff nicht. Ausgeschlossen von der Behandlung sind auch Betroffene, die eine bestimmte Variante des Gens für das Eiweiß Apolipoprotein E haben – denn in diesen Fällen drohen vermehrt Nebenwirkungen.

Nach anfänglichen Bedenken bekam der Antikörper nach den USA jetzt auch in der EU eine Zulassungsempfehlung. Diese sieht allerdings vor, dass Patient*innen zunächst nur im Rahmen eines kontrollierten Programms damit therapiert werden. Denn die möglichen Nebenwirkungen sind beträchtlich: Es drohen Amyloid-assoziierte Veränderungen im Gehirn, die sich in der MRT zeigen. Sie können zu Kopfschmerzen, Verwirrung, Sehstörungen und Gehbehinderung führen.

Nur wenige Betroffene geeignet

Insgesamt gesehen kommen für eine Behandlung mit Lecanemab nur wenige Patient*innen in Frage, schätzt der Neurologe Stefan Teipel von der Universitätsmedizin Rostock. Es dürfen nur leichte kognitive Einbußen vorliegen, bzw. die Alzheimer-Demenz muss sich in einem sehr frühen Stadium befinden. Die Erkrankung muss per Liquordiagnostik oder Amyloid-PET sicher nachgewiesen und die Betroffenen genetisch auf Apolipoprotein E getestet werden. Ein Ausschlusskriterium ist zudem hoher Blutdruck.

Verfügbar wird Lecanemab wahrscheinlich im März 2025. Wie verträglich die Substanz ist, wird sich beim überwachten Einsatz zeigen. Gibt es Zweifel an der Sicherheit, muss der Wirkstoff wieder vom Markt genommen werden – womit allerdings nach den bisherigen Erfahrungen in den USA nicht gerechnet wird.

Quelle: Ärzteblatt

Unsere Partnerapotheke

Linden- Apotheke 

Halberstädter Str. 45D
39171 Sülzetal OT Langenweddingen
Tel.: 039205/92 00

Zur Webseite

E-Rezept-Service 24 / 7 überall

Nutzen Sie jetzt den CardLink-Service über die ApothekenApp. So einfach geht das Vorbestellen von E-Rezepten in Ihrer Vor-Ort-Apotheke.
ApothekenApp gratis installieren, PLZ "39171" eingeben und "Löwen-Apotheke Altenweddingen" auswählen.
Die ApothekenApp der Löwen-Apotheke Altenweddingen - die Apotheke für unterwegs.
 

360°-Tour starten

Karriere


Jobangebote

Aktuelle Stellenausschreibungen der Apotheken im Sülzetal

Suchen Sie einen neuen Arbeitsplatz in einem netten Umfeld? Möchten Sie gemeinsam mit netten Kolleg(inn)en etwas Sinnvolles tun? Lesen Sie weiter!

Jobangebote ansehen

News

Sonnenbrand richtig behandeln
Frau mit Sonnenbrand im Gesicht. Sonnenbrand im Gesicht ist häufig, doch auch hier sollte weitere Sonneneinstrahlung vermieden werden.

Knallrot und schmerzend

Keinen Sonnenschutz aufgetragen oder zu lange in der Sonne gelegen: Vor allem Menschen mit heller Haut entwickeln dann ruckzuck einen Sonnenbrand. Jetzt ist schnelle Linderung gefragt.   mehr

Die Dosis macht das Gift
Kinder beim Zähneputzen. Kinderzahnpasta enthält meist Fluorid

Ist Fluorid in Kinderzahnpasta gefährlich?

Weil Fluorid den Zahnschmelz härtet, schützt es vor Karies. Manche Stimmen warnen aber vor gesundheitsschädlichen Wirkungen von Fluorid. Was ist dran?   mehr

Mit Asthma und COPD in den Urlaub

Blick von oben auf eine Frau, die  in magentafarbigem Badeanzug in einem Swimmingpool schwimmt.

Hauptsache gut vorbereitet

Anderes Klima, neue Reize für die Atemwege oder Sauerstoffnot im Flugzeug: Für Menschen mit Asthma oder COPD sind Reisen eine Herausforderung. Doch gut vorbereitet können auch sie problemlos Urlaub machen.   mehr

Babys sicher Vitamin D geben

Baby erhält flüssiges Vitamin D in den Mund getropft.

Das richtige Produkt wählen!

Zur Stärkung der Knochen sollen im ersten Lebensjahr alle Säuglinge Vitamin D bekommen. Doch bei der Gabe wird vieles falsch gemacht: immer wieder kommt es zu Überdosierungen.   mehr

Helfen Vitamine dem Gehirn?
Älterer Mann bei einem Kreuzworträtsel. Vitamine knnen helfen, dem altersbedingten NAchlassen der geistigen Leistung vorzubeugen. Gehirnjogging hilft auch so.

Wenn graue Zellen altern

Mit dem Alter verändert sich nicht nur der Körper. Auch die Leistung des Gehirns nimmt Schritt für Schritt ab. Multivitaminpräparate sollen dabei helfen, diese kognitiven Verluste zu verlangsamen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Löwen-Apotheke Altenweddingen
Inhaber Martin Wolff
Telefon (03 92 05) 2 12 75
Fax (03 92 05) 2 09 27
E-Mail kontakt@apotheke-altenweddingen.de